Zum Hauptinhalt springen
16.12.2019

Dialog zur Zukunft der energieintensiven Industrie in Deutschland

Podiumsdiskussion mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Verbänden zu den notwendigen Rahmenbedingungen für eine klimaneutrale Transformation der energieintensiven Industrie auf der gemeinsamen Veranstaltung des KEI und der Agora Energiewende. © Rolf Schulten

Knapp 200 Gäste folgten am 26. November 2019 der Einladung des Kompetenzzentrums Klimaschutz zur Veranstaltung „Die Zukunft der energieintensiven Industrie in Deutschland – Chancen und Herausforderungen“.

Knapp 200 Gäste folgten am 26. November 2019 der Einladung des Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) und der Agora Energiewende zur Veranstaltung „Die Zukunft der energieintensiven Industrie in Deutschland – Chancen und Herausforderungen“.

Eine elegant gekleidete Frau spricht an einem Rednerpult vor einem beleuchteten Publikum
Corinna Enders (Geschäftsführerin der ZUG) eröffnet die Konferenz. © Rolf Schulten

Fest steht, dass die Industrie gewaltige Herausforderungen stemmen muss, um das langfristige Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2050 zu erreichen. Wie können Klimaschutz, Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit für eine erfolgreiche klimaneutrale Transformation der Industrie Hand in Hand gehen? Über mögliche Wege und notwendige Rahmenbedingungen diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Verbänden und Politik im Berliner Umspannwerk Ost.

Corinna Enders, Geschäftsführerin der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH, eröffnete die Konferenz gemeinsam mit Dr. Patrick Graichen, Direktor der Agora Energiewende. „Nur durch neue Technologiepfade kann sichergestellt werden, dass die Industrie ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.", hält Corinna Enders zum Veranstaltungsauftakt fest.

Konstruktive Diskussion zu Klimaschutztechnologien

Ein Mann gekleidet in einem Anzug spricht am Rednerpult vor Publikum
Dr. Karsten Sach (BMU-Abteilungsleiter „Internationales, Europa, Klimaschutz“) bei seiner Keynote zum Klimaschutz in der Industrie. © Rolf Schulten

Zur Einstimmung auf den fachlichen Meinungs- und Erfahrungsaustausch stellten Agora Energiewende und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie den Abschlussbericht ihrer kürzlich veröffentlichten Studie „Klimaneutrale Industrie – Schlüsseltechnologien und Politikoptionen für Stahl, Chemie und Zement“ vor. Diese legt den Stand der Technik von insgesamt 13 Klimaschutztechnologien und deren CO2-Minderungspotenzial dar.

Dr. Karsten Sach, Abteilungsleiter „Internationales, Europa, Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums (BMU), verwies in seiner Keynote auf die Relevanz einer wirtschaftlich tragfähigen Grundlage und staatlicher Unterstützung für innovative Klimaschutztechnologien. Besonderes Augenmerk richtete er auf das geplante BMU-Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“, das den Grundstein legt, um die notwendige Transformation der Industrie zur Treibhausgasneutralität voranzubringen. Das Förderprogramm wird vom KEI in enger Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt betreut und soll im Laufe des Jahres 2020 starten. Bei den Anwesenden warb Sach ausdrücklich für die Einreichung interessanter Projektideen. „Wir wollen Unternehmen bei der Transformation zu einer treibhausgasneutralen Industrie unterstützen und damit zugleich dafür sorgen, dass der energieintensiven Industrie in Deutschland eine Perspektive eröffnet wird“, betonte Sach in seinem Vortrag.

Vorhaben des Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Industrien

Ein Mann im Anzug und Hemd gestikuliert am Rednerpult
Dr. Bernd Wenzel (Leiter des KEI) stellt die Aufgaben und Angebote des Kompetenzzentrums vor. © Rolf Schulten

Zum Abschluss der Veranstaltung gab Dr. Bernd Wenzel, Leiter des KEI, einen kurzen Ausblick auf die Arbeit des Kompetenzzentrums in Cottbus: „Im nächsten halben Jahr wird es unter anderem darum gehen, die angesprochenen Branchenthemen aufzubereiten und gemeinsam mit diversen Partnern ein Konzept für eine interdisziplinäre Wissensplattform zu entwickeln.“ 

In engem Austausch mit Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft sowie nationalen und internationalen Institutionen soll das KEI künftig technologische und marktorientierte Lösungen für die Dekarbonisierung energieintensiver Industrien voranbringen.

Videoaufzeichnung der Veranstaltung

Diese Inhalte können nicht angezeigt werden, da die Marketing-Cookies abgelehnt wurden. Klicken Sie hier , um die Cookies zu akzeptieren und das Video anzuzeigen!

Ausblick: Veranstaltungsreihe „Cottbuser Gespräche“

Über Angebote für Fachpublikum hinaus wird das KEI für interessierte Bürgerinnen und Bürger die Veranstaltungsreihe „Cottbuser Gespräche“ etablieren. „Ein nicht geringer Teil wird die Arbeit in der Öffentlichkeit sein, so dass wir den gesellschaftlichen Transformationsprozess mitbegleiten. Das Grundthema heißt Verständnis für die Zusammenhänge zu vermitteln und Akzeptanz zu fördern. Daran wollen wir mitwirken und entsprechende Formate entwickeln. Die ‚Cottbuser Gespräche‘ sind hier ein erster Ansatz in der Region“, schildert Wenzel das Vorhaben.

In Kooperation mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus – Senftenberg werden ab dem kommenden Jahr regelmäßig öffentliche Diskussionsrunden und Expertengespräche rund um Fragen des Klimaschutzes in der Industrie und der Strukturentwicklung in der Lausitz stattfinden.

Meldungen