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18.04.2024

Geförderte Demonstrationsanlage für elektrisch beheizte Steamcracker-Öfen geht in Betrieb

Die eFurnace-Demonstrationsanlage am Standort Ludwigshafen.

Der Chemiekonzern BASF hat zusammen mit zwei Partnern die weltweit erste Demonstrationsanlage für elektrisch beheizte Steamcracker-Öfen in den Regelbetrieb geschickt. Das Projekt wird über das vom KEI betreute Förderprogramm seit 2022 unterstützt.

Die feierliche Einweihung erfolgte am 17. April 2024 im Beisein von Vertreter*innen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI), Umweltbundesamtes (UBA) sowie der beteiligten Unternehmen SABIC und Linde am Verbundstandort in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz). Durch die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien anstelle von fossilem Erdgas zum Beheizen der Öfen hat die neue Technologie das Potenzial, die CO2-Emissionen eines der energieintensivsten Prozesse der chemischen Produktion um mindestens 90 Prozent im Vergleich zur herkömmlichen Methode zu reduzieren.

Die Geschäftsführer der Unternehmen BASF, Linde und Sabic starten die Inbetriebnahme gemeinsam mit einem Knopfdruck.
Von links: Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF SE; Jürgen Nowicki, CEO von Linde Engineering; Abdulrahman Al-Fageeh, CEO von SABIC und Dr. Stephan Kothrade, Mitglied des Vorstands der BASF SE

Bundesförderung für Dekarbonisierungsprojekt

Das Vorhaben wird über das BMWK-Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ unterstützt, das vom Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien betreut wird. Um die nachhaltige Ofentechnologie am Unternehmensstandort zu entwickeln, hatte der Chemiekonzern BASF eine Zuwendung in Höhe von rund 14,8 Millionen Euro erhalten. Insgesamt investiert das Unternehmen mit seinen Partnern rund 69 Millionen Euro in das Gemeinschaftsprojekt „eFurnace“. Startschuss für den Bau der großtechnischen Demonstrationsanlage war im Februar 2022.

Steamcracker gehören zu den größten und aufwendigsten Produktionsanlagen der chemischen Industrie. Mit jährlich 8,75 Millionen Tonnen CO2-Emissionen in Deutschland sind sie aber auch einer der größten Treibhausgasverursacher der Branche. Der Erkenntnisgewinn aus diesem Schlüsselprojekt soll zur industriellen Marktreife verhelfen und zeigen, wie der Einsatz erneuerbarer Ressourcen einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leistet.

Schlüsseltechnologie für chemische Industrie

Vertreter*innen des Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Industrien, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie des Umweltbundesamtes nahmen an der feierlichen Inbetriebnahme teil und posieren vor einer Logo-Wand.
Vertreter*innen des Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Industrien, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie des Umweltbundesamtes nahmen an der feierlichen Inbetriebnahme teil.

Beim sogenannten Steamcracken – der Dampfspaltung von Kohlenwasserstoffen − entstehen in riesigen Produktionsanlagen wichtige Grundbausteine für die Chemieindustrie. BASF hat gemeinsam mit dem Chemie- und Metallkonzern SABIC und dem Anlagenbauer Linde drei Jahre Entwicklungs-, Konstruktions- und Bauzeit in die Demoanlage gesteckt. Ihr Betrieb soll zeigen, wie eine kontinuierliche Olefinproduktion in den Öfen mit Strom als Wärmequelle möglich ist.

Bisher wurden die notwendigen Temperaturen von etwa 850 Grad Celsius durch die Verbrennung herkömmlicher Brennstoffe erreicht. Steamcracker benötigen eine erhebliche Menge Energie, um Kohlenwasserstoffe in Olefine und Aromaten aufzuspalten. Die zwei in Ludwigshafen nun elektrisch beheizten Demonstrationsöfen verarbeiten zusammen etwa vier Tonnen Kohlenwasserstoff-Rohstoff pro Stunde und verbrauchen sechs Megawatt erneuerbare Energie. Im Projekt werden Daten und Erfahrungen über das Materialverhalten und die Prozesse unter kommerziellen Betriebsbedingungen gesammelt.

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