Essen Baumrigolen in der Stadt Essen als Instrument gegen die Auswirkungen der Klimaentwicklung im 3. Bauabschnitt Berthold-Beitz-Boulevard
Zuwendungsempfangende
Stadt Essen
Maßnahmen
- Anlegen von Rigolen
- Anlegen von Versickerungsmulden
Laufzeit
01.10.2026 bis 31.03.2028
Verortung
Stadt Essen – Nordrhein-Westfalen (NRW)
Fördervolumen
1.329.412,00 €
ANK-Handlungsfelder
- Natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen
Größe der Maßnahmenflächen
4.200 m²
Copyright: AdobeStock / Anatoliil
Was ist die Herausforderung in Essen?
Die Stadt Essen baut den Berthold-Beitz-Boulevard aufwändig und in mehreren Phasen neu aus. Teil dieser groß angelegten Infrastrukturmaßnahme ist auch eine Bepflanzung mit Bäumen entlang der Straße. Im Zuge der bereits umgesetzten ersten beiden Bauabschnitte waren große Trockenschäden am Baumbestand zu erkennen. Einige der gepflanzten Bäume mussten bereits ausgetauscht werden. Aufgrund des begrenzten Pflanzraumes und der zum Teil nur geringen versickerungsfähigen Oberfläche im Wurzelbereich sind Straßenbäume sehr anfällig für die Folgen von Hitze und Trockenheit. Das Niederschlagswasser fließt derzeit oberflächig schnell ab und birgt so sogar ein Schadenspotenzial für die städtische Infrastruktur. Mit dem dritten Bauabschnitt des Boulevards will die Stadt nun darauf hinwirken, dass Straßenwasser besser für die Bewässerung der Bäume nutzbar zu machen. Dafür legt sie Rigolen (einen Regenwasserspeicher unter dem Baum) und Versickerungsmulden an.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
Die Stadt Essen wirkt mit dem Vorhaben darauf hin, dass Niederschlagswasser aus dem Straßenraum in den Versickerungsmulden aufgefangen, zwischengespeichert und den Rigolen zugeführt wird. Aufgrund der Untergrunddichtung kann das Wasser aus den Rigolen nicht weiter versickern und steht so dem Baumbestand zur Verfügung. Die Kombination der beiden Elemente verbessert somit die Bewässerung, aber auch die Verdunstungsleistung der Bäume im Stadtraum. Die Maßnahmen optimieren die Bedingungen für Bäume und steigern die Attraktivität des Standortes durch den Kühleffekt, was insbesondere im stark versiegelten urbanen Bereich wichtig ist.
Welchen Beitrag leistet das Projekt für den Natürlichen Klimaschutz?
Die neuen Baumrigolen und Mulden können auf vielfache Weise positiv wirken: Sie sichern grundlegend den Erhalt der Straßenbäume entlang des Boulevards und steigern damit die Biodiversität. Letzteres schafft die Stadt Essen auch, indem sie die Versickerungsmulden entsprechend begrünt. Die Maßnahmen sorgen so für Schatten und Kühlung durch Verdunstung. Zudem kann die Stadt mit Trinkwasser sparen, das für die Bewässerung der Bäume sonst notwendig wäre. Als dezentrale Retentionsräume leisten die Rigolen einen Beitrag zur Überflutungsvorsorge. Sie tragen dazu bei, die Schäden bei Starkregenereignissen zu minimieren und den Hitzestress zu mindern.