Aufgabe
Das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) berät und fördert energieintensive Industrien in Deutschland zum Thema Treibhausgasminderung. Im Fokus stehen insbesondere die Branchen der Grundstoffproduktion: Stahl, Chemie, Zement, Kalk, Nichteisenmetalle, Glas, Keramik, Papier und Zellstoff, Gießereien sowie weitere energieintensive Industriesektoren. Hohe Treibhausgasemissionen stellen diese vor besondere Herausforderungen, um das gesetzlich verankerte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.

Projektförderung
Im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums betreut das KEI seit 2021 das Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“. Das Programm soll dazu beitragen, die energieintensive Industrie in Deutschland klimafreundlich und zukunftsfähig zu machen. Um bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu produzieren, ist vor allem eine vollständige Reduktion der prozessbedingten CO2-Emissionen und fossilen Brennstoffe notwendig. Das erfordert eine grundlegende Transformation der industriellen Produktionsprozesse und den Einsatz innovativer klimaneutraler Zukunftstechnologien.
Als Projektträger und Ansprechpartner für das Förderprogramm unterstützt das KEI die Entwicklung und Umsetzung von Projekten in der energieintensiven Industrie, die prozessbedingte Treibhausgasemissionen weitgehend und dauerhaft reduzieren. Wir begleiten förderinteressierte Unternehmen von der ersten Projektidee bis zur formalen Antragstellung. Bei der fachlichen Einschätzung der Projekte arbeiten wir mit dem Umweltbundesamt (UBA) zusammen.
Wir wollen die Transformation der energieintensiven Industrien hin zur Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 durch Beratung und Förderung beschleunigen.
Think Tank und strategische Vorhaben
Die uns bevorstehende Industrietransformation ist eine Jahrhundertaufgabe, geprägt von vernetzten Fragestellungen und der Notwendigkeit von parallelen Handlungen in sehr unterschiedlichen Bereichen. Als Denkfabrik begegnet das KEI diesen Herausforderungen und unterstützt alle Akteure bei der Umgestaltung hin zu einer klimaneutralen Grundstoffindustrie. Neben der Industrie richtet sich unsere Arbeit daher auch an die Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit.
Mit Blick auf das Ziel Klimaneutralität bis 2045 identifizieren wir Forschungsbedarfe und greifen gesellschaftliche Fragestellungen im Kontext der Industrietransformation auf. Eine Kernaufgabe ist es, strategische Vorhaben als Forschungs- und Dienstleistungsaufträge an externe Fachleute und Konsortien zu vergeben. So können wir mit konkreten Lösungsansätzen und Handlungsempfehlungen zu einer gelingenden Industrietransformation auf allen Ebenen beitragen. Darüber hinaus sorgt das KEI dafür, dass Wissen zur Dekarbonisierung zielgerichtet und branchenübergreifend sichtbar gemacht wird. Für den fachlichen Austausch zu den relevanten Fragestellungen der industriellen Dekarbonisierung veranstalten wir regelmäßig die KEI Fachforen und das KEI Podium.

Copyright: KEI, Erik Krüger
Cluster Dekarbonisierung der Industrie
Gemeinsam mit Cottbuser Wissenschaftseinrichtungen und einem starken deutschlandweiten Partnernetzwerk treibt das KEI im Cluster Dekarbonisierung der Industrie (CDI) aktiv Lösungsbeiträge für eine klimaneutrale Industrie voran. Die Initiatoren des Clusters sind neben dem KEI die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, das Institut für CO2-arme Industrieprozesse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG.
Seit seiner Gründung im November 2021 setzt sich der Verbund an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung als Ideengeber und Inkubator für Innovationen zur industriellen Treibhausgasminderung ein. Als Betreiber der CDI Koordinierungsstelle organisiert das KEI die operative Zusammenarbeit der Partner und koordiniert die Aktivitäten des Clusters.
Struktur
Das Kompetenzzentrum ist ein Geschäftsbereich der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Durch die Ansiedlung in Cottbus wird die Strukturentwicklung in der Region nachhaltig unterstützt.
Unser hochqualifiziertes Team verschiedener technischer und wirtschaftlicher Fachrichtungen steht der Industrie in der anspruchsvollen und komplexen Transformation als kompetenter Partner zur Seite. Die Arbeit des KEI wird von einem Fachbeirat unterstützt, der Impulse für die inhaltliche Weiterentwicklung und Ausrichtung gibt.
Auf einen Blick
Eröffnung: November 2019
Team: über 30 Beschäftigte
Geschäftsbereich der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG)
Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)