DurDekZem
DurDekZem – Durchführbarkeitsstudie für membranbasierte CO₂-Abscheidung in Zementwerken
Zuwendungsempfänger: Holcim (Deutschland) GmbH
Projekt: Wirtschaftlich-technische Durchführbarkeitsstudie für membranbasierte CO2-Abtrennung für die Dekarbonisierung von Zementwerken (DurDekZem)
Branche: Zementindustrie
Projektart: Forschung und Entwicklung – Durchführbarkeitsstudie
Laufzeit
01.06.2024 bis 30.06.2025
Verortung
Höver – Niedersachsen
Fördervolumen
291.979,87 €
Beim Herstellen von Zement wird in großen Mengen klimaschädliches Treibhausgas frei. Etwa zwei Drittel dieser CO2-Emissionen sind rohstoffbedingt unvermeidbar. Vor allem beim Brennen von Zementklinker entstehen CO2-haltige Rauchgase. Um Kohlenstoffdioxid künftig daraus zu entfernen, forscht der Zementhersteller Holcim an einem Versuchsaufbau zur membranbasierten CO2-Abscheidung. Mit einer Durchführbarkeitsstudie soll diese Abtrennung nun im großindustriellen Maßstab technisch und wirtschaftlich untersucht werden.
Die Herausforderung: Neue Technologie für CO₂-Abscheidung von Rauchgasen
Die Holcim (Deutschland) GmbH forscht bereits seit zwei Jahren im ebenfalls geförderten Projekt ErfMemDekZem an der CO2-Abscheidung von Rauchgasen im Zementsektor. Im Versuchsaufbau wird die spezielle PolyActive™-Membrantechnologie für die Abtrennung von CO2 aus dem Rauchgas des Zementwerkes im niedersächsischen Höver untersucht. Erstmalig wurde dafür ein Membranmodul von etwa 530 Quadratmetern Fläche bestückt. Ziel der Versuchsumgebung ist es, die technologischen Grundlagen der membranbasierten CO2-Abtrennung für den industriellen Einsatz in der Zementproduktion zu erforschen.
Die Innovation: Erstmalige Studie für großtechnischen Einsatz in Deutschland
Aufbauend auf den Ergebnissen der Versuchsumgebung realisiert Holcim ab 2024 eine Durchführbarkeitsstudie am Zementwerk in Höver. Somit wird im Projekt „DurDekZem“ erstmalig in Deutschland die membranbasierte CO2-Abtrennung im Zementsektor auf ihre Skalierungsfähigkeit untersucht. Nach vorausgegangener Grundlagenforschung zum Membranverfahren folgt nun die umfangreiche Evaluation und Optimierung für den Einsatz im großindustriellen Maßstab. Es sollen hierbei wesentliche Parameter bestimmt sowie Szenarien zur CO2-Nutzung und -Transport analysiert werden. Damit werden die Stärken, Schwächen und mögliche Gefahren der PolyActive™-Membrantechnologie ausgelotet. Außerdem prüft der Baustoffproduzent die wirtschaftliche Machbarkeit und damit verbundene Erfolgsaussichten.
Der Ausblick: Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf Zementsektor
Um eine klimaneutrale Industrieproduktion bis zum Jahr 2045 erreichen zu können, ist die Überführung des Vorhabens in die Praxis von zentraler Bedeutung. Auf wissenschaftlich-technischer Basis wird das Potenzial des Projektes objektiv und rational bewertet und die notwendigen Ressourcen dafür ermittelt. Die Studienergebnisse dienen der weiteren Dekarbonisierung der gesamten Holcim-Unternehmensgruppe mit 150 Standorten. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen hierfür europa- und weltweit verwertet werden und zur klimafreundlichen Transformation der gesamten Zementbranche beitragen.