Copyright: KEI, Erik Krüger
Am 19. Februar 2025 veranstaltete das KEI zum bereits fünften Mal das Fachforum Glas. Mehr als 120 Teilnehmende diskutierten Strategien zur Dekarbonisierung und Flexibilisierung der Branche.
Impulsvorträge geben Einblick in aktuelle Entwicklungen
Christiane Nelles, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Glas e. V. (BV Glas), präsentierte zunächst aktuelle Daten zur wirtschaftlichen Lage der Branche. Sie machte deutlich, dass hohe Energiepreise die Branche vor großen Herausforderungen stellen. Um die Flexibilitätspotenziale mit Blick auf die Anlagenvielfalt der Glasherstellung zu untersuchen, hat der Verband eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben.
Erste Ergebnisse stellte Hannes Kracht von der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH (FfE) vor. Anhand von Fallbeispielen verschiedener Anlagenarten zeigte er Wege zur Dekarbonisierung und Flexibilisierung auf. Große Bedeutung sprach er einer neuen, systemdienlichen Netzentgeltsystematik für Unternehmen zu.
Rainer Eichholz von der Schott AG stellte Ergebnisse der geförderten Projekte „PROSPECT“ und „PROSPECT pilot“ vor. In Bayern baut der Konzern aktuell eine Pilotanlage zur Elektrifizierung von Herstellungsverfahren. Da die Anlagen zur Produktion von Spezialglas empfindlich und energetisch träge sind, ist die Flexibilität hier stark begrenzt.
Diskussionsrunde thematisiert aktuelle Herausforderung und den Einsatz von Batteriespeichern
In der anschließenden Diskussion ergänzte Simon Steffgen vom Bundesverband Energiespeicher Systeme e. V. die Expert*innenrunde. Sie thematisierten Unsicherheiten bei Investitionen, verursacht durch die unzureichende Verfügbarkeit von Energieträgern und hohe Energiekosten. Die wachsende Bedeutung von Batteriespeichern und fehlende Rahmenbedingungen für deren Finanzierung sowie von Hybrindanlagen wurden ebenfalls besprochen. Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass der flexible Betrieb von Produktionsanlagen stark begrenzt ist.
Mitschnitt der Veranstaltung
