Das KEI feiert in diesem Herbst sein fünfjähriges Bestehen. Als Geschäftsbereich der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) blickt das KEI auf ein halbes Jahrzehnt ganz im Zeichen des industriellen Klimaschutzes.
Seit fünf Jahren fördert, berät und vernetzt das KEI Unternehmen in Deutschland zum Thema Treibhausgasminderung. Anlässlich dieses Jubiläums fand am 6. November 2024 im Stadion des Fußballvereins Energie Cottbus eine Feier mit knapp 100 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft statt. Das in der brandenburgischen Lausitz angesiedelte Kompetenzzentrum ist als Projektträger im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aktiv. Konkret begleitet und unterstützt es Unternehmen – unter anderem aus den Industriesektoren Stahl, Zement, Papier, Chemie und Glas – bei der Reduzierung ihrer Emissionen.
Die dabei bisher geleisteten Erfolge fasste KEI-Leiter Jakob Flechtner im Rahmen seiner Feierrede zusammen. Unterstützung erhielt er dabei von der Geschäftsführung der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG), unter deren Dach das KEI seit 2019 agiert. Das ZUG-Führungsduo, Dr. Constanze Haug und Stefan Demuth, richtete seine Glückwüsche an die anwesenden KEI-Mitarbeitenden sowie Vertreter*innen aus Partnerinstitutionen, Verbänden, Verwaltung und Industrieunternehmen.
Dekarbonisierung bundesweit gefördert
ZUG-Geschäftsführerin Haug sagte in Cottbus: „Fünf Jahre KEI: Das sind fünf erfolgreiche Jahre ganz im Zeichen der Dekarbonisierung der Industrie und der Stärkung der Lausitz. Ich möchte dieses Jubiläum zum Anlass nehmen, allen Mitarbeiter*innen sowie den vielen beteiligten Partnerorganisationen und Unterstützer*innen zu gratulieren – und für das Geleistete zu danken. Wir sind als ZUG froh und auch stolz, dass wir dieses leistungsfähige Kompetenzzentrum von der Konzeptionsphase bis zum fünfjährigen Bestehen führen durften und weiter führen dürfen. Es setzt an einem Punkt an, der entscheidend ist für die Zukunftsfähigkeit der Industrie in Deutschland, für die Neuausrichtung der Energieregion Lausitz und für die weltweiten Bemühungen für den Schutz des Klimas. Denn in der Dekarbonisierung der Industrie liegen enorme Potenziale für die Minderung der globalen Emissionen. Das KEI ist heute Kopf, Herz und Hand eines gewichtigen BMWK-Förderprogramms für den industriellen Klimaschutz. Von Cottbus aus hat es sich seit seiner Gründung mit viel Expertise zunehmend als zentraler Ansprechpartner für die Dekarbonisierungsförderung in ganz Deutschland etabliert.“
„Durch die bisherige Förderarbeit des KEI können bislang rund 3,5 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr vermieden werden“, erklärte KEI-Leiter Flechtner. „In den zurückliegenden fünf Jahren ist im Kompetenzzentrum und um das KEI herum erstaunlich viel entstanden: Wir haben eine tiefgehende Expertise aufgebaut, Netzwerke etabliert und konkrete Förderung sowie Beratung in die Unternehmen getragen. Aus den zunächst nur wenigen Mitarbeitenden ist ein Team mit bald 50 Kolleg*innen geworden. In den kommenden Jahren möchten wir mit unseren Angeboten die industrielle Dekarbonisierung weiter voranbringen.“
Lausitzer Team beschleunigt Transformation seit 2019
Das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien war am 8. November 2019 im Beisein der damaligen Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach in Cottbus eröffnet worden. Seit August 2024 ist das KEI Projektträger für die Förderrichtlinie „Bundesförderung Industrie und Klimaschutz (BIK)“. Hierbei ist das Cottbuser Kompetenzzentrum zuständig für das Modul 1 „Vorhaben zur Dekarbonisierung der Industrie inklusive anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung“. Mit diesem werden Dekarbonisierungsvorhaben gefördert, die darauf abzielen, Treibhausgasemissionen im Industriesektor möglichst weitgehend und dauerhaft zu reduzieren. Im zuvor betreuten Programm „Dekarbonisierung in der Industrie (DDI)“ sind insgesamt 29 Vorhaben von 23 Unternehmen in acht Bundesländern unterstützt worden – das entspricht einem Gesamtfördervolumen von zirka 578 Millionen Euro.
Eine Unterstützung bei der Transformation der Industrie fand in den vergangenen Jahren zudem durch den Wissenstransfer des KEI Think Tanks statt, unter anderem mit dem Ausbau des Informationsangebots der Website oder der Veröffentlichung von Fachpublikationen. Seit der Gründung sind knapp 50 Veranstaltungen mit rund 6.000 Teilnehmenden durch die KEI-Öffentlichkeitsarbeit organisiert worden, beispielsweise die jährlichen Formate „KEI Podium“ oder „Lausitzer Fachkonferenz“. Im 2021 gegründeten „Cluster Dekarbonisierung der Industrie (CDI)“ – für das das KEI die Koordinierungsstelle betreibt – sind gegenwärtig mehr als 120 Partnerinstitutionen aus Industrie, Energiewirtschaft, Forschung und Wissenschaft organisiert. Im Aufbau befindet sich zudem seit Anfang 2024 die Nationale Kontaktstelle (NKS) für den EU-Innovationsfonds. Derzeit sind 43 Mitarbeitende im Kompetenzzentrum beschäftigt.