Zum Hauptinhalt springen
26.06.2025

Projekt ECHSTO erreicht Meilenstein: geförderte Elektroöfen aufgebaut

Linda Gümbel und Sandra Schiesko, Projektreferentinnen beim KEI, mit Eric Halbauer, QSIL Ceramics GmbH (v.l.n.r.)

Der Keramikhersteller QSIL errichtet eine Pilotanlage für die CO₂-arme Produktion technischer Keramik. Alle über das KEI geförderten Elektroöfen sind inzwischen gebaut. Mit einem Erweiterungsbau treibt das Unternehmen seine Klimaneutralität voran.

KEI -Mitarbeitende besichtigen Projektfortschritt vor Ort

Der Erweiterungsbau der Metallisierung auf dem Firmengelände in Auma-Weidatal ist am 20. Juni 2025 im Beisein von Thüringens Wirtschaftsstaatssekretär Mario Suckert und Vertretern der Geschäftsführung feierlich eröffnet worden. 

Die zuständigen Projektmanagerinnen des Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) haben anlässlich dessen die geförderte Pilotanlage für CO2-arme Produktion von Technischer Keramik begutachtet. Seit Oktober 2023 baut QSIL Ceramics im Projekt „ECHSTO“  an der Anlage mit dem Ziel, eine CO2-freie Hochtemperatur-Sintertechnologie für Oxidkeramik einzuführen.

Inzwischen sind alle drei geförderten Elektroöfen am Standort aufgebaut, ein Ofen ist bereits in Betrieb. Das Projekt wird planmäßig Ende 2025 abgeschlossen. Durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen für den Betrieb der Elektroöfen und anderer Anlagen kann das Unternehmen künftig bis zu 60 Prozent der anfallenden CO2-Emissionen in der Keramikproduktion einsparen.

Das Projekt ECHSTO wird durch das Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ gefördert, dass das KEI im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie umgesetzt hat. Das Programm wurde zwischenzeitlich von der Bundesförderung Industrie und Klimaschutz (BIK) abgelöst. 
 

Keramikhersteller treibt nachhaltige Produktion weiter voran

Offizielle Einweihung des Erweiterungsbaus: fünf Personen zerschneiden symbolisch das Band zur Eröffnung
Offizielle Eröffnung des Erweiterungsbaus durch Dirk Rüdiger, Bürgermeister Auma-Weidatal, Staatssekretär Mario Suckert, Jaime Schmitt, Geschäftsführer QSIL Ceramics GmbH und die Landtagsabgeordnete Martina Schweinsburg (v.r.n.l.).

Mit dem neuen Produktionsgebäude verdoppelt der Hersteller von Hochleistungskeramik seine Produktionskapazität für Keramik-Metall-Bauteile. Parallel zur Inbetriebnahme hat QSIL auch eine neue, CO2-reduzierte Sintertechnologie mit thermischer Nachverbrennung eingeführt. Ergänzt wird das Nachhaltigkeitskonzept durch den Ausbau der eigenen Energiegewinnung und von energieeffizienter Gebäudetechnik.

Mit den Neuerungen stärkt das Unternehmen die Nachhaltigkeit seiner Produktion:

  • Der neue Sinterprozess und die thermische Nachverbrennung senken prozessbedingte Emissionen um über 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr.
  • 900-Kilowatt-Photovoltaikanlage: Die Eigennutzung des erzeugten Stroms spart 250 Tonnen CO2 jährlich.
  • Der Einsatz von Wärmepumpen und Wärmerückgewinnung verringert den energiebedingten Ausstoß um zusätzliche 200 Tonnen CO2.

In Summe reduziert das Werk seinen CO2-Fußabdruck künftig um rund 1.450 Tonnen pro Jahr.
 

Umstellung der energieintensiven Prozesse in der Keramikproduktion  

Blick in den Brennofen
Beim Sintern erhält das Produkt durch das Brennen bei hohen Temperaturen seine Festigkeit.

QSIL beliefert weltweit führende Hersteller von Computertomographen mit Hochleistungsbauteilen aus technischer Keramik. Um qualitativ hochwertige keramische Hochleistungswerkstoffe herzustellen, sind neben der Auswahl und der Aufbereitung der eingesetzten Rohstoffe die Prozesse des Entbinderns und des Sinterns von zentraler Bedeutung. 

Insbesondere das Sintern ist einer der energieintensivsten Prozesse bei der Herstellung von Keramik. Hier erhält das Produkt durch das Brennen bei hohen Temperaturen von bis zu 1.800 Grad Celsius seine Festigkeit. Sinteröfen werden häufig durch Erdgas befeuert und produzieren durch oxidative Verbrennung hohe CO2-Emissionen. Durch den Einsatz von elektrisch beheizten Öfen will der Hersteller diese Emissionen künftig deutlich reduzieren.
 

Meldungen

  • Wasserstoffanlage
    20.06.2025 | Nationale Kontaktstelle (NKS) EU-Innovationsfonds

    Die Ergebnisse der IF24 Auction liegen vor. Die Europäische Kommission hat 15 zukunftsweisende Projekte zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff für…

  • KEI Kolleg*innen auf dem 25. Brandenburger Energietag
    13.06.2025

    Das 25. Jubiläum des Brandenburger Energietags lockte 600 Interessierte aus der Energiebranche an. Das KEI war auch in diesem Jahr mit einem eigenem…