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18.07.2025

Fachforum Nichteisenmetalle: Branche diskutiert Flexibilisierungsstrategien

Am 10. Juli 2025 fand das KEI Fachforum Nichteisenmetalle statt. Mehr als 50 Teilnehmenden trafen sich dabei digital und diskutierten Herausforderungen und Handlungsoptionen im Zusammenhang mit Flexibilisierungsstrategien und -maßnahmen.

Branchenexperten geben Input zu Flexibilisierungsstrategien

Den Anfang machte Michael Schwaiger aus dem Verband WirtschaftsVereinigung Metalle mit einem Vortrag zu den Herausforderungen und Restriktionen der Branche. Er plädiert für eine anreizbasierte und praktikable Flexibilisierung sowie für praxisnahe Anforderungen für Industrieunternehmen.

Dr. Andreas Lützerath von TRIMET Aluminium SE gab Einblicke aus der Praxis und zeigte auf, wo im Unternehmen Flexibilisierungspotentiale existieren. Er betonte, dass zunächst eine genaue Spezifizierung des Begriffs Flexibilisierung notwendig sei. Elektrifizierung bedeute nicht immer auch Flexibilisierung und auch nicht Effizienzsteigerung. Gleichzeitig könne nicht alles, was technisch machbar ist, auch realisiert werden. Sein Fazit: insbesondere kontinuierliche Prozesse sind schwer zu flexibilisieren, es kommt immer auf den Prozess, das Produkt und die Qualitätsanforderungen an. 

Dr. Remo Tiedemann vom Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) gab einen Deep Dive in die KEI-Studie „Flexibilisierung elektrifizierter Industrieprozesse“  und stellte die Flexibilitätspotenziale in der NE-Metallindustrie heraus. Viele Elektrifizierungspotentiale sind bereits Status Quo in der Branche. Kontinuierliche Produktionsprozesse, die meist mit dem Einsatz fossiler Energieträger umgesetzt werden, können und sollten jedoch durch Teilelektrifizierung und den Einsatz von Wasserstoff mit hybriden Ansätzen flexibilisiert werden. 
 

Dr. Remo Tiedemann und Dr. Roger Abang nebeneinander sitzend während der Moderation des KEI Fachforums
Das zweite KEI Fachforum Nichteisenmetalle leiteten die Fachreferenten Dr. Remo Tiedemann und Dr. Roger Abang.

Teilnehmende diskutieren Praxisbeispiele und Strommärkte

Abschließend stiegen die Experten in die Diskussion ein, die durch Dr. Tobias Fleiter vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) ergänzt wurde. Im gemeinsamen Austausch mit den Veranstaltungsteilnehmenden wurden einige Praxisbeispiele für bereits umgesetzte oder geplante Flexibilisierungsmöglichkeiten vorgestellt und besprochen.

Eine Erkenntnis: Grundsätzlich kann eine Flexibilisierung seitens der Kunden, etwa durch eine Abkehr vom Just-in-Time-Prinzip, dazu beitragen, schwankende Stromverfügbarkeiten nicht nur in der Grundstoff-Erzeugung, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette besser zu bewältigen.

Auch die Thematik rund um Strompreise und Strommärkte wurden besprochen. Diese stellen für viele Unternehmen ein komplexes, aber strategisch wichtiges Handlungsfeld dar. Nur wenige Unternehmen nutzen bereits gezielt die Möglichkeiten zur Flexibilisierung in Verbindung mit Strommarktdynamiken. 

In den Diskussionen kam immer wieder die Reformbedürftigkeit der Netzentgelte zum Tragen. Auch der Aspekt der Kapazitätskomponente bei der Preisgestaltung wurde herausgestellt.

Mitschnitt der Veranstaltung

Titelbild des Videomitschnitts des KEI Fachforums Nichteisenmetalle mit Veranstaltungstitel

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Kontakt

Dr. Remo Tiedemann
Referent Think Tank und Strategische Vorhaben
0355 47889-113 E-Mail schreiben weitere Informationen

Studie "Flexibilisierung elektrifizierter Industrieprozesse"

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