Der Aluminiumproduzent Trimet entwickelt eine neue Technologie zur klimafreundlichen Erzeugung von Leichtmetall. Das Dekarbonisierungsprojekt wird über das vom KEI betreute Förderprogramm unterstützt.
Das nachhaltige Forschungsprojekt „CO₂-frei-flex-Al“ ist gestern im Beisein von Vertreter*innen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Umweltbundesamts (UBA) sowie Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) im nordrhein-westfälischen Essen gestartet. In der dortigen Aluminiumhütte hat der Parlamentarische Staatssekretär beim BWMK, Stefan Wenzel, den Förderbescheid an den Vorstand und die Werkleitung von Trimet übergeben. Das Vorhaben wird mit insgesamt gut 2,9 Millionen Euro aus dem vom KEI betreuten Programm „Dekarbonisierung in der Industrie“ gefördert, indem auch Mittel des EU-Fonds „NextGenerationEU“ genutzt werden.
CO2-Fußabdruck durch Technologie verkleinert
Der Werkstoff Aluminium ist weltweit begehrt und kommt etwa bei Getränkedosen oder in der Automobilindustrie zum Einsatz. Bei der energieintensiven Herstellung werden jedoch große Mengen klimaschädlicher Treibhausgase freigesetzt. Im geförderten Vorhaben erprobt der Leichtmetallspezialist Trimet in einer Demonstratoranlage den Betrieb einer CO2-freien Ofentechnologie im industriellem Maßstab.
Seit 2022 forscht das Unternehmen an der Aluminiumherstellung mittels einer sogenannten „inerten Anode“. Bei der neuartigen Elektrolyse im Schmelzofen wird für die notwendigen Anoden und Kathoden ein Material eingesetzt, das Sauerstoff statt Kohlendioxid freisetzt. So können die direkten Emissionen auf nahezu null gesenkt werden. Der CO2-Fußabdruck wird zudem durch die optimierte Nutzung flexibel schwankender Strommengen aus Windkraft- und Photovoltaik erheblich verkleinert, auf die Trimet seine Produktionsanlagen sukzessive umstellt.
Grüne Transformation bleibt herausfordernd
Staatssekretär Wenzel: „Transformation bleibt eine Herausforderung für die Industrie. Ich freue mich, dass Trimet vorangeht und Technologien entwickelt, die uns auf dem Weg zur Klimaneutralität voranbringen.“
Das Erreichen der Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 ist für die emissionsintensive Industrie eine große Herausforderung. Zur Beschleunigung unterstützt das BMWK daher zielgerichtet innovative Transformationsprojekte. Das bisherige Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ wird in 2024 in der neuen „Bundesförderung Industrie und Klimaschutz (BIK)“ aufgehen.