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Förderprogramm Dekarbonisierung in der Industrie

Eine industrielle Fabrik mit Arbeitern in Schutzkleidung, die an verschiedenen Maschinen und Geräten arbeiten

Glass4FutureInvest

Glass4FutureInvest – Bau einer innovativen Schmelzwanne zur klimafreundlichen Glasproduktion

Zuwendungsempfänger: SP Spezialglas Piesau GmbH

Projekt: Glass4FutureInvest - Verbesserung der Flexibilität und Lebensdauer einer herkömmlichen elektrischen Schmelzwanne mit dem Ziel den CO2-Ausstoß der Glasproduktion zu minimieren

Branche: Glasindustrie

Projektart: Investitionsvorhaben

CO₂-Einsparpotenzial: bis zu 6.250 Tonnen CO2 pro Jahr

Laufzeit

laufend

03.08.2023 bis 30.11.2025

Verortung

Piesau – Thüringen

Fördervolumen

14.603.783,51 €

Spezialglas Piesau investiert in den Bau einer flexiblen vollelektrischen Schmelzwanne, um Glas klimaneutral herzustellen.

Um Glas künftig CO2-arm herzustellen, investiert der Hersteller Spezialglas Piesau am thüringischen Standort in eine innovative Glasschmelzwanne. Das Tochterunternehmen von Heinz-Glas plant zudem, nachgelagerte Komponenten durch klimafreundliche Alternativen zu ersetzen. Die vollelektrisch beheizte Anlage soll künftig 90 Tonnen Glas am Tag produzieren können. Die Transformation führt zu einer jährlichen Vermeidung von bis zu 6.250 Tonnen an CO2.

Die Herausforderung: Hohe CO₂-Emissionen bei der Glasproduktion

Die Glasindustrie gehört zu den energieintensivsten Industriebranchen in Deutschland. Bei der Glasherstellung entsteht der größte Anteil des Energiebedarfs beim Schmelzprozess. In feuerfesten Schmelzwannen werden die Glasrohstoffe zusammen mit Scherben bei Temperaturen von bis zu 1.700 Grad Celsius aufgeschmolzen. Glaswannen sowie nachgelagerte Arbeitsschritte, werden bisher hauptsächlich durch fossile Energieträger, wie Erdgas und Heizöl, befeuert. Dabei entstehen große Mengen an Kohlenstoffdioxid.

Der Einsatz von vollelektrischen Schmelzwannen (VES) ermöglicht den Verzicht auf fossile Energiequellen bei Nutzung von Grünstrom. Diese Wannen weisen jedoch noch technische Einschränkungen auf: So ist die tägliche Schmelzleistung wenig flexibel und der Einsatz von recycelten Glasscherben begrenzt. Um die Nutzung von klimafreundlichen Glaswannen zu optimieren, errichtet Spezialglas Piesau erstmalig eine flexible Wanne für die vollelektrische Schmelze. Zudem wird einer der sogenannten Feederkanäle elektrifiziert, indem das flüssige Glas zur Formgebung in den Bearbeitungsmaschinen geführt wird.

Die Innovation: Flexible Schmelzwanne ist besser angepasst

Das flüssige Glas verlässt die Schmelzwanne zur weiteren Verarbeitung.

Um die bisher bekannten Einschränkungen technisch zu überwinden, hat Heinz-Glas an einer flexiblen vollelektrischen Schmelzwanne geforscht. Die gewonnenen Ergebnisse fließen in das Investitionsprojekt ein, das neben dem Neubau des Produktionsgebäudes auch einen Umbau bestehender Anlagen am Standort im thüringischen Piesau umfasst. Die Investition wird mit rund 14,6 Millionen Euro durch das Förderprogramm “Dekarbonisierung in der Industrie” unterstützt. Die innovative Wannentechnologie soll besser auf erforderliche Produktionskapazitäten reagieren. Der Einsatz von recyclten Glasscherben soll, abhängig von der herzustellenden Glasfarbe, variabel erfolgen.

Wir investieren rund 50 bis 60 Millionen Euro, um unseren ältesten Standort, gegründet 1622, von einer gasbefeuerten Wanne auf zwei Elektrowannen umzustellen. Damit entsteht hier die modernste und umweltfreundlichste Glashütte weltweit.
Carletta Heinz, CEO & Inhaberin der HEINZ-GLAS Gruppe

Ausblick: Potential für die Dekarbonisierung der Branche

Um die Wanne und den vollelektrischen Feederkanal weiter zu optimieren, schließt der Glashersteller ein Entwicklungsvorhaben an die Investition an. Im ebenfalls geförderten Projekt “Glass4FutureEE” sollen die Flexibilität und Lebensdauer weiter verbessert werden. Die Schmelzwanne und der vollelektrische Feederkanal werden im Rahmen der experimentellen Entwicklung während des Betriebs fortlaufend nach wissenschaftlichen Kriterien analysiert und bewertet, um Parameter für flexible VES-Wannen im industriellen Maßstab abzuleiten. Der erfolgreiche Abschluss des Projektes ermöglicht den Einsatz der vollelektrischen Schmelzwannen in der gesamten Glasindustrie und kann zur Dekarbonisierung der Branche beitragen.

Förderlogos des BMWK und der Next Generation EU

Andere Projekte dieses Förderprogramms

  • geplant

    Glass4FutureEE

    Das Unternehmen Spezialglas Piesau optimiert die flexible vollelektrische Schmelzwanne sowie einen vollelektrischen Feederkanal mit dem Ziel einer Erhöhung des Technologiereifegrades sowie der Steigerung der Flexibilität und der Lebensdauer.

  • Drei glühende Glasflaschen in der Produktion
    laufend

    NextGen Furnace

    Im Projekt baut der Glasproduzent Ardargh Glass eine neuartige Hybrid-Schmelzwanne zur weitgehend treibhausgasfreien Herstellung von Behälterglas.